Zentrale Konzepte

Zentrale Konzepte

Sprachliche Varietäten

Seit seinen frühesten Schriften setzte sich Coseriu neben Fragen zur funktionellen Sprache, zum Funktionieren sprachlicher Systeme, auch mit der sprachlichen Variation auseinander. In der 1956 erschienenen Arbeit La geografía lingüística («Die Sprachgeographie») fordert er, dass die Varietätenlinguistik nicht nur die Varietäten im Raume, d.h. die dialektalen Varietäten, … [weiterlesen]

Synchronie, Diachronie und Geschichte

Das vielleicht grundlegendste Werk der Coseriuschen Sprachtheorie ist die 1958 in Montevideo erschienene Arbeit Sincronía, Diacronía e historia («Synchronie, Diachronie und Geschichte»), die nicht nur die theoretischen Grundlagen zur Beschreibung des sprachlichen Wandels legt, sondern die umfassende Sprachauffassung Coserius enthält. Wie auch in anderen… [weiterlesen]

System, Norm und Rede

Im Jahre 1952 veröffentlichte Coseriu den Aufsatz Sistema, norma y habla («System, Norm und Rede»), und schon bald ging diese Unterscheidung in das Kanonwissen der Linguistik ein. Coseriu setzt sich in diesem Aufsatz mit dem Saussureschen Begriffspaar langue und parole auseinander und stellt fest, dass dieses unzureichend ist zur Erfassung der ganzen Realität der Sprache… [weiterlesen]

Determinierung und Umfeld

1955/56 erscheint im Romanistischen Jahrbuch der Aufsatz «Determinación y entorno», ein Auszug aus dem unveröffentlichten Buch Teoría lingüística del nombre propio. Darin wird eine Linguistik des Sprechens skizziert, die zunächst von einer Umkehrung des bekannten Saussureschen Diktums ausgeht, die Sprachwissenschaft habe grundsätzlich alle Fragestellungen von der langue aus zu stellen… [weiterlesen]

Das Korrekte und das Exemplarische

JK: Sie haben immer wieder gesagt, daß die Terminologie, wenn sie mit dem allgemeinen Sprachgebrauch übereinstimmt, auch inhaltlich nicht sehr davon abweichen sollte. In Ihrer Arbeit zur Corrección idiomática und in verschiedenen anderen Arbeiten unterscheiden Sie zwischen den Termini «korrekt» und «exemplarisch». Aber im Sprachgebrauch wird eigentlich meist «korrekt» nicht in Ihrem Sinne verwendet, sondern im Sinne von «exemplarisch». Ist es denn möglich, solche Termini zu verteidigen gegen die allgemeine Tradition?

C: Erstens handelt es sich nicht um den Sprachgebrauch schlechthin, sondern um einen fachsprachlichen Usus: auch der naive Sprecher spricht in diesem Fall «als Linguist», er spricht über die Sprache (nicht nur mittels der Sprache) und bewertet sie. Zweitens[weiterlesen]